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Ausflug in die Vergangenheit

FREMO JHV in Hochdorf - Assenheim 18. - 21. März 2005
Bericht und Bilder von Michael Gruß

Eigentlich wollte ich Euch nicht schon wieder mit einem Eifelmärchen quälen und habe mir schon mal ein paar Alternativregionen ausgeguckt. Als dann aber feststand, dass Henk Oversloot mit seinen fiNe-scale-Modulen, auf denen typischerweise vorzugsweise niederländische und belgische Fahrzeuge präsentiert werden, und N-RE ein gemeinsames Arrangement bilden und Henk auch noch eine Nohab mit CFL-Lokkasten für den N-RE-Betrieb bereitstellt, war klar: Das alles geht nur in der Eifel.

links: SNCB/NMBS Baureihe 59 mit dem Kühlwagen-Dg an der Kanalbrücke zwischen Bovigny und Montzen, die vorbildgerecht als La zu betrachten war
Mitte: SNCB DAmpflok mit Übergabezug in Bovigny.
Rechts: ein Dg geführt von CFL Baureihe 1600 kreuzt einen Personenzug in Reitershausen.

So haben wir uns mal die Gegend, die wir von unseren AK-füNf-Aktivitäten her kennen, etwas genauer in der Vergangenheit, nämlich den 60er Jahren, angesehen. Und siehe da, damals gab's noch viel mehr zu sehen (allerdings noch nicht das viele Jahre später neu erschlossene Gewerbegebiet Luxemburger Straße). Seinerzeit war noch von Jünkerath über Losheimer Graben eine direkte Verbindung nach Belgien. Als Übergabebahnhof diente abermals Montzen, das als Spitz-kehrenbahnhof beide Äste aufnahm. Diese liefen über Bovigny bis Splitveld Y gemeinsam. Im belgischen Teil folgte Splietveld Fabriek und Cassette als Schattenbahnhof.

Aktivisten zwischen Aufbau und Fahrplanbeginn: Betriebvorbereitung in Weitingen,
Hinnrich und Frank versuchen, die Abfurhmöglichkeiten für Güter zu optimieren.

Im N-RE-Ast folgte Reitershausen mit dem Schotterwerk. In der Praxis haben sich wieder neue betriebliche Möglichkeiten eröffnet, an die bei der Konzeption gar nicht gedacht wurde. Diesmal waren es die Übernachtung einer Leergarnitur, das Ein- und Ausstellen von Verstärkungswagen sowie Rangiermanöver im sagenumwobenen Langläufer Sammler-Ng 7004, die die Behandlung im Schattenbahnhof Weitingen deutlich erleichtern konnten.
Daran schlossen sich auf dem Weg zum Abzweigbahnhof Neuenfels in der Rolle von Trier unsere Anschließer Sägewerk und Fördertechnik als regionaltypische Bahnnutzer sowie erstmals das Bundeswehrdepot an. Letzteres lag direkt an Neuenfels und stand stellvertretend für den Gleis-anschluß der französischen Streitkräfte in Trier. Weitingen stand folglich für die Moselstrecke Richtung Apach bzw. Luxemburg. Über den Abzweig von Neuenfels wurde der Trierer Hafen in Form von Hinnrichshafen erschlossen. Frankenthal repräsentierte die Moselstrecke Richtung Koblenz und alles, was von dort in die große weite Welt verteilt wird.

Links + Mitte: Letzer EInsatz für Neuenfels: CFL Baureihe 1600 mit Dg,
Die Silberling-Garnitur Richtung Frankenthal hat die Ankunft des wohl verspäteten Personenzug aus Reitershausen nicht abgewartet. Angesichts des dichten Taktes aber kein wirkliches Problem. Der Güterzug aus Hinnrichshafen wird wohl erst nach dem verspäteten P Richtung Weitingen Ausfahrt bekommen. Dank der Nähe zur Nordsee hat der Fischverarbeiter Deutsche See auch endlich mal richtig viel Verkehr.
Rechts: Eilzug auf dem Weg durch die Neuenfelser Vorstadt

Der Güterverkehr wurde dieses Mal zu Gunsten eines interessanteren Personenverkehrs mit Kurswagengruppen, Postwagenumlauf und Ähnlichem reduziert. Hierüber berichtet Jens Beckmann, der den Fahrplan federführend mit Ralf Reinmuth ausarbeitete, noch separat.
In Belgien/Niederlande verkehrten die täglichen Ng's zur Bedienung der Ladestellen sowie ein Fisch-Dg mit Leerrückleistung, bespannt durch die Baureihe 59. Die übergehenden Frachten wurden mit einem vormittäglichen Dg sowie dem bereits erwähnten Ng 7004 am frühen Nachmittag in den DB-Bereich weitergesandt. Die übrigen Anschließer rund um Jünkerath, Bitburg und wo auch immer wurden mit einer Ng/Üg-Leistung bedient, die mit 7 Echtzeitstunden schon beachtlich war. Mit lediglich 2 Üg-Paaren sowie einem Ng-Paar konnte der gewohnte Wagenumschlag in Hinnrichshafen nicht vollständig erfolgen. Hier hat sich als nachteilig erwiesen, dass die definitive Platzzuteilung in der Halle relativ spät erfolgte und während der heißen Phase persönliche und technische Umstände bei den Fahrplanern eine frühzeitige Fertigstellung und ein ruhiges Durchspielen des Fahrplanes im Geiste vereitelt haben. Aber diesmal haben wir der Versuchung, den Fahrplan zu ändern, wider-standen.

Links: Typische Kreuzung zwischen Silberling-Pendel Weitingen-Frankenthal und P Montzen-Weitingen. Diesmal klappt die planmäßige Umsteigeverbindung. Und der Ng wurde auf die Seite geholt und muß warten bis alles durch ist.
Mitte: Planmäßige Spitzenauslastung in Montzen. Aufgrund der Küstennähe waren viele Kühlwagen zu sehen
Rechts: Steuerwagen voraus geht's aus Weitingen über Neuenfels nach Frankenthal.

Neben der bereits erwähnten Nohab (CFL-Baureihe 1600) haben wendezugfähige Trierer (o.k, erst ab 1966 authentisch) V 160 im Nah- und Güterverkehr, V 200 im Fernverkehr (leider nur kurz im BW Kaiserslautern stationiert) und V 100 (aus Trier bzw. Jünkerath) in Nahverkehr und Verschub die Hauptlast getragen. Ergänzt wurden diese durch artgerechten Einsatz der V 60 im Rangierbetrieb in Neuenfels und vereinzelte Dampfzugleistungen, z.B. der BR 93.5. Zum Bedauern des Chronisten verkehrte lediglich ein belgischer kurzer Triebwagen. Ordentlichen Auslauf fanden diese auf rd. 14 m im fiNe-scale-Teil und insg. rd. 40 m N-RE-Teil.
Für die Gesamtstimmung prägend war der Ablauf im Personenzugbereich. Die interessanten Manöver haben sich leider nur auf wenige Punkte innerhalb des Arrangements konzentriert. Die hiervon nicht tangierten Betriebsstellen waren daher diesmal nicht so nachgefragt. Bei dem mittlerweile erreichten Betriebsaufkommen zeigt sich, dass der Personalstamm relativ dünn ist. Umso mehr gilt es Jens Beckmann zu danken, der aufgrund widriger persönlicher Umstände etliche Autobahn-km während des Treffens auf sich nahm.

Links: Der tägliche Ng im Sägewerk Maleis erreichte schon ordentliche Länge, da von hier aus auch die Übergaben zur Fördertechnik und zum BW-Depot erfolgten.
Mitte: Da nur relativ wenige Wagen planmäßig Hinnrichshafen erreicht haben, leere Übergabegleise, aber volle Schüttgutlager.
Rechts: Während seines langen Aufenthaltes in Reitershausen wird Sammel-Ng 7004 von verschiedenen Zügen überholt.

Für die Betriebsfetischisten nachteilig war auch der große Zeitbedarf für das Essen in der vorhande-nen Restauration. Dafür klappten Auf- und vorzeitiger Abbau einwandfrei, sicherlich nicht nur wegen der klaren Aufgabenverteilung im Vorfeld. Angenehm war die Atmosphäre in der Halle, da die Gänge ausreichend breit waren und von H0-RE diesmal nicht viel zu hören war.
Abschließend noch ein Ausblick auf die anstehenden Entwicklungen: Die Personalenge werden wir dadurch mildern, dass wir die Vielzahl der unterschiedlichen komplementären Frachten unserer Betriebsstellen künftig soweit wie möglich als Binnenfrachten fahren und nicht mehr ausschließlich von und zum Schattenbahnhof. Eine weitere Kreuzungsmöglichkeit ist im Entstehen begriffen. Die Entwicklung im Personenzugbereich werden wir ausgehend von den bisherigen Erfahrungen wohl erst in mittelfristiger Zukunft weitertreiben können, wenn Untershausen aufgerüstet und auch der Nach-folger für Neuenfels betriebsbereit ist.